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IT Feuer – Katja Schibler

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Katja Schibler
 

Katja Schibler

Beruf: IT Projektleiterin

Alter: 49
Kinder: Zwei Mädchen

„Informatik ist mehr als 0 und 1, es ist die Grundlage für trendige Produkte und Dienstleistungen im heutigen Alltag, in welchen du deine Ideen einfliessen lassen kannst. Dabei ist die Zusammenarbeit und die Kommunikation in einem Team von essentieller Wichtigkeit. Und gerade hier bist du als Frau gerade richtig!“

Werdegang: Studium der Wirtschaftsinformatik · Applikationsentwicklerin Lotus Notes · Consultant für Lotus Notes Anwendungen · Projektleiterin in der IT in der Flug- sowie in der Automobilbranche · Projektleiterin für mehr Digitalisierung im Forschungsbereich

 

Wie sind Sie in die IT-Branche gekommen?

Welches war Ihre erste Begegnung mit IT?   Wann, wie und warum haben Sie dann Feuer gefangen?
Mein Vater war bereits Informatiker und als Kind wusste ich nicht so genau, was er eigentlich machte und wozu. Wir hatten schon sehr früh einen eigenen Computer zu Hause und ich tastete mich anfangs sehr zögernd in das Gebiet vor. Erst durch mein Studium der Wirtschaftsinformatik und meinen ersten Job, wurde mir bewusst, wohin die Reise hingeht. So richtig Feuer fing ich erst Mitte 20 an einem Kongress eines grossen Softwareherstellers, als ich dort mit den unterschiedlichsten Leuten Kontakt hatte. Das war meine Welt, ich wollte in Teams mit guten Leuten zusammenarbeiten und neue Lösungen entwickeln, die den Kunden einen Mehrwert bringen. Und genau dort bin ich angekommen, an der Schnittstelle zwischen Business und der Informatik.

Wie alt waren Sie da?
Mitte 20

Wie alt waren Sie, als es ernst wurde und Sie sich für eine Berufslehre bzw. eine Studienrichtung entscheiden mussten?
18 Jahre, nach der Matura

Was für alternative Berufe oder Studienrichtungen haben Sie damals ebenfalls interessiert?
Ich war eigentlich mehr an Naturwissenschaften interessiert und begann auch, Pharmazie zu studieren. Doch schon schnell merkte ich, dass es nicht die richtige Wahl war. So folgte ich den Wunsch meines Vaters und studierte Wirtschaftsinformatik.

Welche Infos hatten Sie damals über die Ausbildung und die Möglichkeiten danach?
Ich wusste, dass die Informatik die Zukunft sein würde. Besonders viel Information darüber gab es leider nicht. Erst durch die Ferienjobs konnte ich mir ein besseres Bild von den Möglichkeiten machen.

Was sprach dagegen aus Ihrer damaligen Sicht?
Nichts.

Wer, welche Personen, welche Umstände haben für Sie damals gegen eine Laufbahn, in der IT zu gesprochen?
Niemand.

Was war letztendlich doch ausschlaggebend für Ihren Entscheid, in die IT zu gehen?
Die guten Jobaussichten und ich war auch stolz, mich in eine Männerdomäne vorgewagt zu haben und auch bewiesen zu haben, dass wir Frauen es genauso gut können.

Wer, welche Personen, haben Sie damals unterstützt?
Meine Studienkollegen, die bis auf eine Frau nur Männer waren.

Wie verlief Ihr Weg nach der Ausbildung bzw. nach dem Studium?

Welches waren Ihre ersten Schritte nach dem Studium?
Ich konnte mein Praktikum, welches ich neben dem Studium gemacht habe, vorerst verlängern und wurde nach einem Jahr angestellt. Ich wollte auf eigenen Beinen stehen, daher entschied ich mich sofort für den Job.

Wo standen Sie in Ihrer Karriere fünf Jahre nach Ende der Ausbildung/Studium?
Beruflich: Ich habe mir viele Kenntnisse im Bereich Applikationsentwicklung angeeignet und fokussierte mich bereits in Richtung IT Projektleitung.
Privat: Ich bin der Liebe gefolgt und von Wien in die Schweiz gekommen.

Hatten Sie
a) Denselben Lohn wie Ihre männlichen Kollegen?
Weiss ich nicht.

b) Dieselben Karrierechancen?
Ja, ich muss jedoch sagen, dass man von einem Mann im Voraus annimmt, dass er es kann, während es man als Frau erst beweisen muss.

Wie schätzen Sie die Entscheidung für die IT rückblickend ein?

Welche Ihrer Erwartungen wurden erfüllt?
Das Studium brachte mir entsprechende Qualifikation, um mich in dem Beruf, welchen ich heute ausübe, sicher zu fühlen.

Was freut Sie am meisten an ihrer aktuellen beruflichen Situation?
Ich habe sehr viele Freiheiten und bin weder auf die Branche noch auf den Bereich innerhalb eines Unternehmens beschränkt, denn Informatiker werden überall gebraucht.

Welche Ihrer Erwartungen wurden nicht erfüllt?
Keine.

Würden Sie denselben Entscheid nochmals treffen?
Ja, auf jeden Fall.

Was bereuen oder kritisieren Sie?
Nichts.

Wie wäre/würde Ihre Laufbahn anders verlaufen, wenn Sie ein Mann wären?
Darüber habe ich mir nie Gedanken gemacht.

Was würden Sie anders machen, und wie genau, wenn Sie könnten?
Ich würde neben dem Studium schon mehr arbeiten, um praktische Erfahrung zu sammeln, auch wenn ich damit in Kauf nehme, dass das Studium länger geht.

Hätten Sie einen Zauberstab, was würden Sie sich wünschen?
Dass Teams besser zusammenarbeiten, sich gegenseitig respektieren, einander helfen, und jedes Teammitglied dort eingesetzt wird, wo es seine Stärken hat.

Was raten Sie Ihrer Tochter?

Welche Ratschläge würden Sie ihrer 15-jährigen Tochter mit auf den Weg geben, wenn sie gern in die IT gehen möchte?
Glaube an dich und habe den Mut, deine Wünsche umzusetzen. Trau dich, um Rat zu fragen und verfolge stets dabei dein Ziel.

Was ist für Sie in beruflicher Hinsicht wichtig im Leben?
Freude an der Arbeit. Man muss gerne arbeiten gehen und nicht nur wegen des Geldes.

Worauf müsste eine junge Frau, die im Jahr 2061 pensioniert wird, bei der Gestaltung ihre Laufbahn achten?
Heutzutage hast du so viele Möglichkeiten und Chancen neue Wege einzuschlagen. Wenn du fokussiert deinem Wunsch folgst, wirst du jeden Tag ein Stück deinem Ziel näher kommen. Wichtig dabei ist, nie aufzugeben, auch wenn es manchmal schwierige Phasen gibt.

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Katja Schibler

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Die Schweizer Informatik Gesellschaft SI ist der Verband der Informatikfachleute in der Schweiz.

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