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Interview: Fredy Schwyter, Präsident der Fachgruppe Multimedia

1. Die Schweizer Informatik Gesellschaft beinhaltet rund 20 verschiedene Interessengruppen, die sich auf verschiedene Bereiche der Informatik konzentrieren. Diese Bereiche reichen von Software und Engineering bis hin zu Digital Humanities. Herr Schwyter, Sie sind Präsident der Special Interest Group Multimedia bei der Schweizer Informatik Gesellschaft. Können Sie uns sagen, was eine Fachgruppe bei SI tatsächlich ist und welches die Aktivitäten und Ziele Ihrer Fachgruppe Multimedia speziell sind?

Eine Special Interest Group bei SI soll einerseits eine Plattform für Informatikerinnen und Informatiker sein, welche sich über die neusten Entwicklungen in einem Bereich der Informatik austauschen wollen. Andererseits soll sie die Awareness fördern über die Möglichkeiten dieses Informatikbereiches, sowohl bei SI-Mitgliedern als auch in der Bevölkerung allgemein.

Die Fachgruppe Multimedia von SI soll in ihrem Bereich neue Trends aufzeigen und in ungezwungenem Rahmen Kontakte für Leute aus der Forschung, der Lehre und der industriellen Produktion ermöglichen. Weitere Aktivitäten könnten Videowettbewerbe im DACH-Raum sein, Anzeigen von MM-Firmen der Mitglieder sowie Unterstützung von anderen Fachgruppen im MM-Bereich, wie bereits erfolgt z.B. für die Fachgruppen GreenIT und Industry Controller. Bisher hat sich auch gezeigt, dass eine Unterstützung von Studierenden an Fachhochschulen im Multimedia Production Bereich sehr geschätzt wurde. Hinzu kommt zunehmend, dass der Gaming-Sektor nach immer besseren Technologien für ausgefeilte Games schaut, siehe unseren bald erscheinenden Artikel über Ludicious, das Game Festival von Zürich: www.ludicious.ch. Gerade die Vielzahl unterschiedlicher Fachkräfte ergibt eine interessante Konstellation, die Anreiz zum Mitmachen sein kann.

2. Der Begriff Multimedia ist nicht neu und seine Definition ist so umfassend, dass man oft nicht mehr wirklich weiss, worauf der Begriff zutrifft, weil er auf vieles anwendbar ist. Wie interpretieren Sie, was MultiMedia heute ist, und wie wir es vor 20 Jahren verstanden haben, und welche Entwicklungen haben Ihrer Meinung nach die Definition von MultiMedia geändert?

Vor 20 Jahren bedeutete Multimedia das Zusammenschmelzen von Farbfilm und Sound, sei es für Fernsehen oder Kino und im Forschungs- und Hobby-Bereich. Der Medientheoretiker Herbert Marshall McLuhan prägte den Satz:” Das Medium ist die Botschaft.” und seine Visionen beschrieben ein “Globales Dorf”. In den letzten Jahren zeigte es sich immer mehr, dass vom Beginn eines Films an, von der inhaltlichen Idee über Storytelling, Drehbuch Erstellung, neue Aufnahmetechniken, Spezialeffekte, Virtual- Augmented- und Mixed-Reality bis hin zu Visual Sensation und Interaktivität neue Technologien Einzug hielten und damit neue Zuschauererlebnisse ermöglichen. Neu ist auch, dass ganze Universitätsabteilungen sich der Entwicklung neuer Multimediaprodukten widmen, z.B. Disney Research oder das Trinity College in Dublin mit 20 Post-Doktoranden. Daneben können einzelne Bereiche wieder neue Bedeutungen erreichen wie z.B. Storytelling in virtuellen 3-D-Filmen. Die Nutzung von Sprache kann dort die Aufmerksamkeit der Zuschauerinnen in die beabsichtigte Richtung lenken.

3. Die Fachschule Chur bietet ein ganzes Programm, um junge Menschen über die Verwendung von Multimedia für eine Vielzahl von Berufen zu informieren. Können Sie uns etwas über den Studiengang “Multimedia Production” und Ihre Beziehung zur Fachhoch Schule Chur erzählen und welche Rolle dieser Studiengang für die Fachgruppe Multimedia spielt oder gespielt hat?

Dieser Bachelor-Studiengang umfasst Bereiche von Informatik, Journalismus, Unternehmenskommunikation, Film und Radio. Unterrichtsorte sind Chur und Bern. Begonnen hat die Zusammenarbeit mit der HTW-Chur beim Multimediafestival auf der Lenzerheide im Herbst 2015. Die SI wurde von der HTW eingeladen mitzumachen und hatte auch gleich zwei hochkarätige Referenten für Präsentationen gewinnen können, Prof. Aljoša Smolić über neue Entwicklungen in High Dynamic Range (HDR), Wide Color Gamut (WCG), High Frame Rate (HFR), Stereo 3D und VR/360, sowie Oscar Rechou, CEO von Casacom mit Photonen im Wohnzimmer. Mit Martin Vollenweider treffe ich mich ca. alle zwei Monate, um mögliche Entwicklungen der FG zu besprechen. Er hat auch organisiert, dass unsere Webseite von einer Studentin betreut wird und hat dazu auch die Finanzierung sichergestellt. Ebenso wurde unser erster öffentlicher Workshop an der ETH Zürich von Professoren der HTW Chur geleitet, inkl. der Organisation von Anschauungsmaterial für Virtual Reality Tests. Von Frau Prof. Ines Jansky wurde die SI FG MM eingeladen, mögliche Videoprojekte in der IT-Wirtschaft aufzuzeigen und ev. auch ein entsprechendes Coaching sicherzustellen. Verschiedene Semesterarbeiten wurden danach mit grossem Elan gestartet, beispielsweise über Cyber Security, Usability im Bankensektor oder bei Green IT.

AR VR MR Workshop MM
Erster öffentlicher Workshop an der ETH Zürich von Professoren der HTW Chur

 

4. Vor kurzem hat SI eine Phase des Wandels durchgemacht und ihre Online-Präsenz stark erhöht. Neben der Erstellung einer neuen Website und der Einführung des Online-Magazins “SI Digital Magazine” hat sie ihre Dienstleistungen auch für die Fachgruppen erweitert, indem sie allen jeweils ein umfassendes Online-Paket anbietet. Sie gestalten den Multimedia-Blog , der ein integraler Bestandteil der Online-Präsenz Ihrer Fachgruppe ist. Welche Erfahrungen machen Sie damit, Blogger zu sein und einen Blog für Ihre Gruppe zu haben? Welche Vorteile haben Sie mit dieser neuen Online-Präsenz?

Ein junger Doktorand von Prof. Dr. August Zehnder erzählte uns vor ca. 20 Jahren: „Was man im Internet nicht lesen kann, das existiert nicht!“ Auch wenn das ein wenig übertrieben ist, zeigt diese Aussage doch, dass wir wichtige Neuerungen für die Website-Besuchenden festhalten müssen, wenn wir die Wichtigkeit dieses Fachbereiches betonen wollen. Je kompetenter uns dies gelingt, desto relevanter wird die Fachgruppe und damit auch der angestrebte Austausch – und unter optimalen Bedingungen auch die Bereitschaft zur Mitarbeit. Momentan fehlen einfach noch zwei wichtige Faktoren: Zeit und publizierende Mitglieder. Neben der Teilnahme an Fachkongressen wie z.B. ZDOK an der ZHdK, INVID in Athen oder Cyber Security Days in Fribourg fehlt vielfach die notwendige Zeit, um die Neuigkeiten zusammenzufassen und in Kurzform zu posten. Im weiteren muss auch die Auffassung noch wachsen, dass, je mehr Mitglieder sich an einem qualifizierten Blogging beteiligen, desto mehr profitieren alle Beteiligten. Wir sind auch erst dabei, profitable Kooperationen zu entwickeln. Ich bin überzeugt, dass wenn es über unsere Plattform möglich sein wird, interessante Businessprojekte zu starten, dass dann zunehmend mehr Interesse für diese Plattform aufkommt. Teilgebiete wie z.B. MM Forensik kommen erst langsam in den Fokus der Multimedia-Schaffenden. Viele trauen sich da mangels Fachwissen noch nicht hinein. Aber die Zeit und die gravierenden Vorkommnisse arbeiten für uns. Wenn im Fernsehen gezeigt wird, wie einfach es heute ist, mit entsprechenden Tools Persönlichkeiten zu imitieren, bekommen wir regelmässig Anfragen, wie solcher Missbrauch zu verhindern sei.

5. SI hat das Büro von einem physischen Büro in ein virtuelles Büro umgewandelt. In der Vergangenheit gab es nur eine Person in einem physischen Büro, die als “Sekretärin” fungierte, und jetzt gibt es ein eOffice, das aus einem Team besteht, welches durch elektronische Kommunikation zusammengehalten wird. Möglich wird dies durch neue Kommunikationstechnologien wie Skpye und Social-Networking-Plattformen wie Facebook usw.

Wenn überhaupt, inwiefern gehören diese zur Welt des Multimedias? Haben Sie irgendwelche Interaktionen mit dem eOffice gehabt und welche Erfahrungen haben Sie mit den Dienstleistungen gemacht, die das eOffice für spezielle Interessengruppen anbietet?

Zuerst war ich skeptisch. Niemand ändert gerne seine liebgewonnenen Gewohnheiten. Dazu kamen anfangs auch einige Missverständnisse, welche frustrierend wirkten. Heute, nach einer gewissen Einarbeitungszeit, funktioniert die Zusammenarbeit immer besser und einige Bereiche wurden auch verbessert. Für die Zukunft wünsche ich mir noch mehr positiven Einfluss von der Seite der Kunst. Dazu ein Beispiel: Demnächst wird hier auch ein kurzes Video-Interview mit den zwei Informatikstudentinnen Anna Kählin und Julia Schicker publiziert. Sie hatten beide ein Kunststudium abgeschlossen und hielten an der “SI Presidents Conference” an der ETHZ einen spannenden Vortrag über “Digital Arts and Computer Science“. Auf ihren Wunsch hin nahmen wir das Interview beim Durchqueren der grossen Halle des Hauptbahnhofs Zürich auf. Damit sollte der dynamische Aspekt unserer heutigen Umwelt zum Tragen kommen. Abgesehen davon, dass das etwas schwieriger war, machte es auch Spass, einmal eine andere Aufnahme-Version zu probieren. Zur Nutzung des eOffice ist einfach noch zu vermerken, dass heute zwar viele neue, kreative Tools existieren, dass aber die Betreuung verschiedener Multimedia-Kanäle nach wie vor Zeit und unterschiedliche Strategien erfordert. Gerade in technisch anspruchsvollen Bereichen wie Multimedia-Informationen erwarten die Besucherinnen qualitativ hochstehende Neuigkeiten, welche nicht schon in üblichen Newslettern nachzulesen sind.

6.  Wechseln wir das Thema etwas, weil ich Sie über das Forensic Media Lab, das Sie gründen wollten, fragen wollte. Können Sie mir erklären, was ein Forensic Media Lab ist und was Sie davon erwarten, wenn so ein Lab zustande käme?

Ich denke, dass eine übliche Fachgruppe nicht genug Mitglieder vereinen kann. Wir haben mit einem Blog begonnen, der vermutlich noch etwas spezifischer auf MM-Forensik ausgerichtet werden sollte. Für zukünftige Generationen dürfte es etwas vom Schwierigsten sein, ein Multimedia-Produkt als Real oder Fake einstufen zu können. Ich habe hier mit einem Report begonnen, der die Entwicklung aufgezeigt hat seit der Dissertation von Tony Ezzat am Massachusets Institute of Technologie wo er aufgezeigt hat, dass er nach 5 Minuten videomässiger Aufnahme einer Person mittels eines Computerprogramms in der Lage ist, diese Person auf dem Bildschirm alles sprechen zu lassen, was er bestimmte. Unterdessen ist die Wissenschaft viel weiter fortgeschritten. Wie schwierig die Unterscheidung von Real und Fake heute schon ist, mag das Beispiel von zwei Bildern illustrieren: http://www.whichfaceisreal.com/

Das von Ihnen angesprochene Lab sollte mindestens drei Anforderungen abdecken:

1. Grundlagen Wissen und technische Neuigkeiten vermitteln
2. Übungsmaterial mit eindeutigen Resultaten zum Vergleichen und Vertiefungsliteratur aufführen
3. Prüfungsaufgaben mit möglichen Zertifikaten generieren

Ein ähnliches Lab wurde 1997 von der George Mason University für den ACM (Association of Computing Machinery) im Bereich Informationssicherheit im Internet gepostet. Also sollte es über 20 Jahre später doch auch möglich sein, mit vereinten Kräften etwas Sinnvolles für unsere zukünftige Jugend im Bereich Multimedia zu entwickeln. Eine einfache Graphik finden sie in beiliegendem Dokument: Forensic_Education_Lab_Vorschlag_Schwyter_2.pdf

7. Was sind Ihrer Meinung nach “falsche Nachrichten” und was können wir tun, um uns dagegen zu verteidigen? Gibt es beispielsweise Werkzeuge, die uns helfen könnten festzustellen, ob ein Bild oder ein Film “echt” ist oder “gefälscht” wurde?

Falsche Nachrichten werden in der Regel bewusst veröffentlicht, um die Leute zu täuschen. Ein Grundlagenbuch dazu ist nach wie vor das Buch: “Aber wahr muss es sein, Information als Waffe”, von Peter Forster, seinerzeit der Kommandant des einzigen Informationsregimentes der Schweizer Armee – ein Buch mit vielen Praxis Beispielen.

In der Schweiz existieren mehrere Gruppen, welche bereits vertieftes Know-how besitzen, dieses aber nicht publizieren. Meines Wissens sind z.B. Kantonspolizei-Abteilungen schon sehr kompetent, dürfen ihr Wissen aber nicht öffentlich darstellen. Wo ich mir mehr Engagement und Unterstützung wünschte ist bei der Mitarbeit in internationalen Forschungsgremien, z.B. bei https://www.invid-project.eu/. Weltweit haben TV-Sender erkannt, dass sie unbedingt zusammenarbeiten müssen, weil sie sonst ins Off laufen. Bei Invid (wie in unserem Blog beschrieben) arbeiten viele grosse TV-Gesellschaften in der Forschung zusammen. Sie haben erkannt, dass z.B. BBC pro Tag über 1000 Stunden Videomaterial zugesandt bekommt, das nie und nimmer einzeln und von Hand auf Fälschung überprüft werden kann, bevor Teile davon über den Sender wieder ausstrahlt werden. Wünschenswert wäre auch, dass Mitarbeitende von grossen Graphikinstituten wie z.B. Disney Research oder Fraunhofer sich für Workshops bei uns zur Verfügung stellen würden. Nicht mehr ganz neu aber sehr engagiert präsentiert ist die Arbeit der kompetenten BBC-London Journalisten, welche zu dem berühmten “Verification Handbook” führten. 

Auf streng wissenschaftlicher Ebene sei hier noch die Masterarbeit von Made Ziius “Digital Forensics Next Generation Research Agenda” am Gjøvik University College in Norwegen unter Professor Dr. Bernhard M. Hämmerli erwähnt. Darin werden die Forschungsbedürfnisse für die nächsten 5 Jahre aufgelistet. Ergänzend möchte ich hier noch erwähnen, dass NIST (National Institute of Standards and Technology) unter Jim Lile ein “Verification of Digital Forensic Tools” entwickelt hat.

8, Für die Leitung einer Fachgruppe ist es eine Knacknuss, eine Person oder eine Gruppe zu einem Beitritt zu überzeugen. Interessante Veranstaltungen und gute Artikel auf dem Blog zu publizieren ist für jede Fachgruppe sicher wichtig. Meinen Sie, dass diese Informationen die Anzahl der Mitglieder Ihrer Gruppe erhöht? Unabhängig davon, welche anderen Wege gibt es, neue Mitglieder zu finden?

Vermutlich ist es wie bei jeder Institution die wachsen möchte: Sie muss aufzeigen, dass ihre Produkte wichtig und wertvoll sind, und zudem muss sie an geeigneten Orten informieren, sprich Werbung machen, um wahrgenommen zu werden. Da steckt unsere Arbeit mangels Kapazität noch in den Kinderschuhen 😉 Aber über die Unterstützung von der Hochschule Chur wird sich einiges bewegen. Wir besprechen kontinuierlich alle zwei Monate, mit welchen Aktivitäten wir die Bedürfnisse unseres Zielpublikums befriedigen können. Da ergeben sich jedoch auch Irrtümer. Unser zuletzt geplanter Besuch in einem Multimedia Lab mussten wir mangels Anmeldungen absagen. Die neuste Entwicklung wird darauf hinauslaufen, dass wir mit anderen Fachgruppen mit ähnlichen Interessen gemeinsame Anlässe organisieren werden. Das Feedback bisheriger Aktivitäten und Präsentationen an SI-Anlässen zeigte uns aber klar den Wunsch nach informativen Workshops auf. Zunehmend mehr kommen auch Anfragen aus Politik- und Wirtschaftskreisen, wie strategische Fehlentscheide aufgrund falscher Multimedia Informationen vermeidbar seien. Momentan ist es mit geeigneten Tools noch einfach und kostengünstig, Fälschungen zu produzieren. Erst wenn der Gewinn daraus unter die Gestehungskosten sinken wird, wird die Zahl der täglich produzierten Fälschungen zurückgehen. Einfache Beispiele von Fälschungen sind zuhauf zu finden in den Präsentationen der MuVer2017 (1st International Workshop on Multimedia Verification at the ACM Multimedia Conference, October 23 – 27, 2017) 

 

9. Die letzten Fragen konzentrieren sich auf Ihre Interaktion mit Studenten an der Fachhochshule in CHUR. Welchen Eindruck haben Sie durch den Kontakt mit einer jüngeren Generation gewonnen, und welche Rolle werden die Medien in Zukunft spielen?

Multimedia wird noch mehr an Bedeutung gewinnen, aber es wird auch stärkere Konkurrenz geben. Momentan laufen viele Bestrebungen dahin, Benutzerinnen und Benutzer in Interaktivitäten einzubinden. Das bewirkt jedoch höhere Komplexität und erhöhten Aufwand. Ob das sich rechnet, wird sich zeigen. Parallel dazu stelle ich auch fest, dass viele Jugendliche vorsichtiger werden im Umgang mit multimedialen Medien, seit immer mehr Missbrauchsfälle aufgedeckt werden. Die Ausbildungsgänge an der Hochschule Chur erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Gerade die Kombination von Theorie mit nützlichen Studienprojekten in der Wirtschaft wird von den Jugendlichen sehr geschätzt. Auch die Möglichkeit, in einer behüteten Umgebung alle Formen der multimedialen Interaktivität zu üben und deren Wirkungen festzustellen, zeigt sich auch in der guten Stimmung während der Projekte. Praktisch alle Absolventen und Absolventinnen beschreiben in ihren Feedbacks, dass auch die zwanglose Organisation innerhalb fester Zeitlimiten für sie von unschätzbarem Wert waren. Die Dozierenden geben sich auch jede Mühe, den Unterricht auf die zukünftigen Anforderungen an die Studierenden auszurichten. Siehe dazu:
https://blog.htwchur.ch/blog/medien-wer-informiert-sich-2020-wo-und-wie/

10.- Haben Sie das Gefühl, dass die Studierenden durch Kontakte mit einer älteren Generation profitieren?

Wenn die Betreuung / das Coaching gut geplant ist, ist es sicher von Vorteil für die Studierenden. Zu beachten sind aber die relativ kurzen Zeitfenster, während denen die Projektarbeiten laufen und dass die im Projekt Involvierten auch alle ihre eigenen Präferenzen haben und dass das eine Projekt nicht deren einziges Semester-Ziel ist. Mit etwas Phantasie können Coaches der älteren Generation jedoch viel vermitteln, auch innerhalb der SI und in Fachbereichen, wo den Studierenden einfach die Kenntnis und Erfahrung fehlt. Optimal scheint es gelaufen zu sein, wenn eine oder mehrere Projektteilnehmende in einem Wettbewerb für ihre Arbeit eine Auszeichnung erhalten. Zum Beispiel zeigte sich in einem Einzel-Projekt, dass die Informatik-Anlage in einem international bekannten Gebäude in den Schweizer Bergen in einem katastrophalen Zustand war. Es liess sich auch auf Hochschulebene niemand mehr finden, welcher bei einem Absturz der Anlage zuverlässigen Support hätte leisten können. Aber Ziel des Projektes wäre gewesen, genau den positiven Wert der IT-Anlage multimedial darzustellen. Wenn dank dem Video öffentlich publik geworden wäre , dass das Bau-Projekt mit der desolaten IT-Anlage ein grosses Risiko in sich barg, wäre das Videoprojekt auch benachteiligt gewesen. Dank Vermittlung des Coaches konnte ein anderes Videoprojekt in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und dem Kinderspital in Zürich begonnen werden . Für dieses Projekt wurde die Studentin an einem internationalen Wettbewerb ausgezeichnet und das Video wurde auch an einem Ärztekongress in Südafrika gezeigt.

 

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