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Privacy & Security

«Digitalization is eating the world and our life – Wir müssen uns abfinden und arrangieren mit „analysierten“ Umgebungen – aber möglichst unsere Rechte auf Privacy, Anonymity, Mitgestaltung und Datenhoheit / Datennutzung und der informationellen Selbstbestimmung bewahren.»

 

Der Umstand der Digitalisierung hat weitere Impacts in der digitalisierenden und teilnehmenden Gesellschaft und hat unumgängliche Auswirkungen in unserer «Privacy & Security» und wirft weitergehende Fragen im Bereich «Information Ethics» auf.

Um eine möglichst hohe Mitgestaltung zu erhalten, braucht es interdisziplinären Austausch und Aufklärungs-Arbeit durch unterschiedliche Expertisen. Dadurch kann das Verständnis und die optimale Nutzung der zunehmend «digitalisierten und analysierten» Umgebungen in unserem Leben gefördert werden.

Meine persönliche Meinung und teilweise auch Teil-Resignation angesichts der Themen wie z.B. Safety, Security, Privacy, Anonymity: Es gibt wahrscheinlich keinen Themenbereich in welchem die Diskussion und Fachmeinungen derart auseinanderklaffen – unterschiedlicher könnten die Meinungen nicht sein …

Erschwerend kommt dazu, dass es hier gleichzeitig auch um Grundsätze / Aspekte der Gesellschaft, Ethik und Grundrechte geht. Selbst diese Aspekte werden nun «digitalisiert» bzw. technisch affiziert (Digital-Gesellschaft, Informations-Ethik…). In der unaufhörlichen Transformation in die voll-digitalisierte Gesellschaft wird es somit keineswegs einfacher, a) eine persönliche, b) eine technisch fachliche und c) eine gesellschaftlich mitverantwortende Stellung zu beziehen und mit aller Konsequenz zu vertreten.

Auch ich habe eine Art «Mission». … In meinem Falle ist mein Credo «share to evolve» … und hier beginnt schon ein Universum an Widersprüchen zu erwachsen… und dann eben auch mitunter (Teil)Resignationen z.B. auch bezüglich der digitalen Ignoranz… obwohl ich KONSEQUENT und IMMER ASAP (wenn ich eine Innovation als adaptionsfähig erachte für mich oder auch mein Umfeld / Kunden) sämtliche mir verfügbare technologische Features nutze, wie z.B. Emailsignierung, Emailverschlüsselung, Multifactor Authentication MFA, Document Rights Management, Festplattenverschlüsselung, OS-Verschlüsselung, Datenverschlüsselung, BIOS-Security, Festplatten-Sperre etc.

Wie wahrscheinlich alle von unseren Fachexperten-Gruppen-Teilnehmern und Teilnehmerinnen teile ich Wissen und Erfahrungen mit Gleichgesinnten, Kunden, Coachees, Sparringpartnern, Zuhörer, Leser, Interessierten und erkenne hier eine gewisse zwingende technische und persönliche Offenheit / Hinwegsetzung, hinweg über alle Grenzen der oben genannten Aspekte…

Wie können wir als Experten erwarten, dass auch jene Nicht-Experten, Standard-Nutzer, Experten mit bekannterweise auch teilweise gefährlichem Halbwissen (geschweige denn die Standard-Informations-Workers…) sich konsequent an einzelne, technisch nutzbare Basis-Hilfsmittel oder Basis-Regeln halten, …

…wenn folgende Themen nicht geregelt, geklärt bzw. nicht verständlich erklärt sind:

– Der Plattform-Kapitalismus mit den globalen Allianzen von z.B. Google, Amazon, Microsoft, Alibaba so einladend / vermeintlich kostenlos ist und täglich unter anderem mit der persönlichen Privacy / persönlichen Daten und Verhaltensmustern bezahlt wird … und dann «die bereits bezahlte Rechnung mit der Privacy» dann auch noch unbewusst weitergereicht wird an den Meistbietenden für z.B. Advertising, Adressenvermarktung, Nutzerverhalten, Predicted Computing etc.

– Das offiziell deklariert letzte Windows 10 / Office (als ein Beispiel von vielen „Mainstream“-Produkten) dann metamorphiert zu einem ongoing «Windows / Office as a service» und dann wiederum alles sieht, erkennt, sammelt, aktualisiert, updated und vorhersagt – und eben die Meisten das ja sogar wollen bzw. in deren Convenience das als nützlich betrachten und die daraus provozierten, SEHR GROSSEN Themen der Privacy, Security, Safety, Anonymity dann mitunter auch naiv missachten oder vergessen.

– Cloud-Dienste wie Google, Amazon, Microsoft, Office-Suites bzw. grundsätzlich alle Cloud-Services von jedem Benutzer überall, geräte- und standort-unabhängig und ohne medialen Unter-Bruch seamless genutzt werden wollen… mit entsprechenden laufenden Data- / Analytic-Streams quer über das ganze Internet-Universum und über alle System- und Geografie-Grenzen hinweg.

– Die Digitalisierung und digitale Gesellschaft ihren Tribut fordert und die (R)Evolution und Innovation unaufhörlich uns alle zu letztlich freiwilligen oder unfreiwilligen Bewohnern von «smart cities» macht – mit einer lückenlosen Überwachung und mit schwindelerregender Sensoren-Dichte … zu weit? Dann lasst uns doch mal ansonsten all die anderen «smart citizens» betrachten mit all ihren uneingeschränkt akzeptierten «wearables», «activity trackers» und «smartphones» zulasten derer Privacy (je nach technischer und persönlicher (Fein)Einstellung…)

– Es wird künftig weitere Zweiklassen-Gesellschafts-Formen geben: die voll-digitalisierten Digital-Natives mit Big Data Wissen (technokratische Elite (?) – mit allerdings niedriger Selbstkontrolle der persönlichen Daten) und die teil-offline-rückgeführten Abwender (mit bewusst höherer Selbstkontrolle der persönlichen Daten) – welche zudem aus Sicht des Big Data / AI als unberechenbares, da nicht erfasstes Risiko deklariert werden (?!)

– Wir haben in den 70er und 80er Jahren ja schon Science Fiction Filme zur totalen Überwachung gesehen. Und haben damals darüber gelacht. Heute lachen wir nicht mehr. Heute ist es Realität! zudem tragen wir alle freiwillig unsere „persönlichen Abhör-Wanzen“ mit uns – in Form von Smartphones, Fitness Trackern, Wearables, smart watches und letztlich auch Apps. Alles in dieser exponentiell wachsenden Anzahl von „connected things“ ist letztlich aber z.B. manipulierbar und angreifbar von Staaten, Geheimdiensten, Unternehmen, Hackern und vorallem durch auch Botnetze, DDoS-Attacken und irgendwann durch die nächsten Generationen von „Artificial Intelligence“ mit allenfalls sogar nicht mehr 100% kontrollierbaren und einschätzbaren Super-Algorithmen und schwerst trennbaren, nicht mehr vollständig isolierbaren Multi-Channel-Vernetzungen?!

– Weil wir alle mitmachen und es bequem und hype modern ist, alles mit den Smartphones organisieren und optimieren zu können – vom Ticketkauf übers Erinnern an Termine und Aufgaben bis zur integrierten Assistenzfunktion (z.B. „Bots“ bis hin zu „Artificial Intelligence / KI“). Doch ist abzusehen, dass der Bequemlichkeitsvorteil eines Tages dem
„digitalisierten“ Zwang weichen wird, alle (!) seine Daten abliefern zu müssen: „Digitalization is eating the world“ !

– Wie erreichen wir dann diese beiden Extreme in welcher Form ??? …Ich erzähle hier ja nicht viel Neues… aber nur schon der interne Diskurs bei Fachexperten-Gruppen und «Meinungsgrätschen» (noch vor jeglichem Kontakt mit der Aussenwelt / dem Rest der Bildungspyramide / den Kunden) sagt mir persönlich schon einiges aus zum Punkt der (Teil)Resignation inmitten der digitalen Ignoranz…

und ja: ich (hoffentlich wir alle) kämpfen unermüdlich dagegen an und wollen nicht resignieren… und wir wollen auch unsere Zuhörer / Nachahmer nicht vergraulen und nicht verlieren… aber wir tun gut, hier allenfalls genau deshalb auch andere Wege und Kompromisse zu finden – und wenn es nur kleine Schritte oder Phasen sind.

«I have nothing to hide, so who worry? Or so many people think. If you are so sure, then please email me (unencrypted…) all your usernames and passwords for all your email and social media accounts. … «I didn’t think so»
Privacy and anonymity are not the same thing… genau darum sind alle so verunsichert und wir müssen uns helfen aber zuerst uns selber einig werden / Beschlussfassung finden und mal auch über den Schatten springen unserer eigenen vermeintlichen Missionen… und dann halt mit ersten stufengerechten, selbst mit den GANZ EINFACHEN Teil-Schritten beginnen wie z.B. Internet-Nutzungs-Regeln, die gute alte „Netiquette“, Kennwortsicherheit, Email-Signierung, electronicID und dann auch Email-Verschlüsselung / Aufklärung zu den verschiedenen Formen der Privacy & Securtiy / Cloud-Services etc.

Alle diese und viele weitere Aspekte begründen meine persönliche Meinung und führen zum Fazit:
Die Angst und Vorbehalte zu Privacy & Security scheinen zunehmend zu weichen vor „technokratischen“ Begeisterung und zunehmender Risikobereitschaft zur Digitalisierung, Industrie 4.0, App Ecomoy, Sharing Economy (inkl. eben auch Daten-Sharing…), Künstlicher Intelligenz, eHealth und natürlich auch den „smart connected homes“ – mit einem uns zunehmend durchwachsenden IoT-Universum. (Internet der Dinge)

Die zunehmend vorbehaltslose Systemgläubigkeit (z.B. im Kleinen auf all unseren Smartphones welche vermeintlich NIE lügen…) und damit verbundener Manipulation (Stichworte Impacts von Fake-News und Social Media auf US-Wahlen) hemmt ebenfalls die Schwelle und Vorbehalte zu Privacy-, Anonymity- und Security-Themen. (Informationsintegrität und der gesunde Menschenverstand bei der Prüfung derselben ist auch ein selbstmitbestimmbarer Teilaspekt von Security).

„Wir müssen uns abfinden und arrangieren mit „analysierten“ Umgebungen – aber unsere Rechte auf Mitgestaltung, Datenhoheit oder gar informationelle Selbstbestimmung
bewahren. “

Es ist schon lange nicht mehr nur EIN „Big Brother is watching you“ … – es sind Millionen.

Es gibt nur eine 100% Sicherheit: dass überall Unsicherheit herrscht.
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Fridel Rickenbacher ist Mitgründer, Partner und Verwaltungsrat des Wollerauer ICT-Total-Unternehmens MIT-GROUP – sowie Mitglied von diversen Fachgruppen wie z.B. bei der FG Informatik und Gesellschaft, Arbeitsgruppe „Privacy und Security“ und „Informatikethik“ bei s-i.ch, der Schweizerischen Informatikgesellschaft, Akteur bei “Nationale Strategie gegen Cyberrisiken (NCS)” des Bundes, bauen-digital.ch, isss.ch und Redaktions-Mitglied bei swissICT. Kurzum: Er ist ein profunder Gesprächspartner aufgrund internen und externen Projekt-Erfahrungen / Audits / Coaching / Engineering zu virulenten Themen, nämlich wie “Privacy & Security”, “Information Ethik”, “best out of all clouds”, “eHealth” und deren Auswirkungen auf die “digitalisierende” Unternehmen und Gesellschaft.

 

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Die Schweizer Informatik Gesellschaft SI ist der Verband der Informatikfachleute in der Schweiz.

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