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IT Feuer – Corina Winkler

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Corina Winkler
 

Corina Winkler

Verantwortliche IT & Digitalisierung, cedac AG

Alter: 49
keine Kinder

„IT ist ein lebenslanges Tummelfeld für engagierte & kreative Köpfe. Das Schöne an IT ist, dass man sich kontinuierlich weiterentwickeln und Neues entdecken kann und man als Schnittstelle zu den Fachbereichen am Puls des Geschehens ist.“

Werdegang: Lehre, Auslandsaufenthalt, Quereinstieg in die IT in einer Versicherung, diverse Aus- und Weiterbildungen im IT- und Leadership-Bereich.

 

Wie sind Sie in die IT-Branche gekommen?

Welches war Ihre erste Begegnung mit IT?   Wann wie und warum haben Sie dann Feuer gefangen?
Die erste bewusste Begegnung war, als ich an einem neuen Arbeitsort das erste Mal an einem PC arbeitete. Die Fülle an Möglichkeiten, welche mir dieser PC bot, haben mich sofort fasziniert. Ich wollte verstehen, wie diese Welt funktioniert und begann mich für das Innenleben zu interessieren. Je tiefer ich eintauchte, umso bewusster wurde mir, wie wenig ich wusste und wie vielseitig IT ist. Das hat mich dermassen gepackt und ich wusste, damit will ich mich in Zukunft befassen!

Wie alt waren Sie da?
Ich war damals 26 Jahre alt.

Wie alt waren Sie, als es ernst wurde und Sie sich für eine Berufslehre bzw. eine Studienrichtung entscheiden mussten?
Mit 16 habe ich mich für eine Lehre entschieden. Ich habe mich zur Zahnarztassistentin ausbilden lassen. Erst in einem späteren Schritt kam ich als Quereinsteigerin auf die IT, habe eine privat finanzierte Ausbildung absolviert und zeitgleich eine Stelle gesucht.

Was für alternative Berufe oder Studienrichtungen haben Sie damals ebenfalls interessiert?
Zu diesem Zeitpunkt war für mich klar, dass meine Zukunft die IT ist. Ich hatte jedoch vor diesem Entscheid bereits einiges an Berufserfahrung gesammelt und wusste dadurch gut, was ich wollte und was nicht.

Welche Infos hatten Sie damals über die Ausbildung und die Möglichkeiten danach?
Ich wusste damals, dass es auch für IT-Quereinsteiger unzählige Möglichkeiten zur Weiterentwicklung gibt und dass man auf dem gelernten und dem angeeigneten Wissen aufbauen kann.

Was sprach dagegen aus Ihrer damaligen Sicht?
Eigentlich nichts, das Schöne an IT ist, dass es niemals eine Sackgasse ist, sondern immer eine Kreuzung, an welcher man sich für eine neue Richtung entscheiden kann.

Wer, welche Personen, welche Umstände haben für Sie damals gegen eine Laufbahn, in der IT zu gesprochen?
A) Der Umstand, dass ich damals niemanden im Kollegenkreis kannte, der sich auch für die IT interessierte und in einem IT-Beruf arbeitete.
B) Die Unsicherheit, was mich erwarten würde und ob ich den Anforderungen gerecht werde.

Was war letztendlich doch ausschlaggebend für Ihren Entscheid, in die IT zu gehen?
Eine Laufbahn in einem Bereich einzuschlagen, welcher sich rasant verändert, man nie ausgelernt hat und immer wieder Neues lernt. An meinen vorherigen Arbeitsplätzen wurde es mir rasch langweilig, sobald ich die Materie verstanden hatte und sich die Routine in den Alltag schlich.

Wer, welche Personen, haben Sie damals unterstützt?
Bei meiner ersten Stelle als Junior Systemspezialistin war ich die einzige Frau in einer Abteilung mit 25 Mitarbeitenden. Ich hatte Angst, dass ich mich in diesem Umfeld nicht behaupten könnte, zumal ich Quereinsteigerin mit wenig IT-Wissen war. Der Wunsch diese Stelle anzutreten war dann jedoch grösser als die Ängste, und ich habe nach mehrmaligem Darüberschlafen zugesagt.

Wie verlief Ihr Weg nach der Ausbildung bzw. nach dem Studium?

Welches waren Ihre ersten Schritte nach dem Studium?
Ich habe zuerst drei Jahre gearbeitet, um Geld für eine Weltreise zu sparen.

Wo standen Sie in Ihrer Karriere fünf Jahre nach Ende der Ausbildung/Studium?
Fünf Jahre nach der Lehre kam ich gerade von einer Weltreise zurück und habe mich beruflich neu ausgerichtet. Voller Energie wollte ich eine neue Herausforderung annehmen und fand eine Anstellung als Reiseberaterin und Ausbildnerin in einem Reisebüro.

Hatten Sie
a) Denselben Lohn wie Ihre männlichen Kollegen?
Ja, in diesem Reisebüro war bereits zu dieser Zeit (1995) Lohngleichheit gegeben.

b) Dieselben Karrierechancen?
Ja

Wie schätzen Sie die Entscheidung für die IT rückblickend ein?

Welche Ihrer Erwartungen wurden erfüllt?
Lebenslanges Lernen, Vielfältigkeit der Weiterentwicklungsmöglichkeiten, Einblick in quasi alle Bereiche eines Unternehmens

Was freut Sie am meisten an ihrer aktuellen beruflichen Situation?
Ich überblicke IT und Digitalisierung in einem kleinen Unternehmen, bin Generalistin von der Business Analyse bis zur Einführung von IT-Anwendungen inkl. Weiterentwicklung und Support und habe sehr viel Gestaltungs- und Handlungsspielraum.

Welche Ihrer Erwartungen wurden nicht erfüllt?
Dass ich die Anforderungen eventuell nicht erfüllen könnte.

Würden Sie denselben Entscheid nochmals treffen?
Ja unbedingt!

Was bereuen oder kritisieren Sie?
Viele Mitarbeitende der IT haben durch Arbeiten in mehreren Fachbereichen eine breite Erfahrung und könnten viel zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen. Weil IT-affine Menschen häufig als «Techniker*innen» betrachtet werden, werden fachliche Inputs oftmals zu wenig beachtet.

Wie wäre/würde Ihre Laufbahn anders verlaufen, wenn Sie ein Mann wären?
Ich hätte wahrscheinlich früher eine Führungsposition übernehmen können.

Was würden Sie anders machen, und wie genau, wenn Sie könnten?
Nichts. Jede meiner diversen Funktionen innerhalb der IT haben mich dorthin gebracht, wo ich heute bin. Durch eine nicht geradlinige Karriere konnte ich Erfahrungen sammeln, welche in meiner jetzigen Funktion enorm wertvoll sind.

Hätten Sie einen Zauberstab, was würden Sie sich wünschen?
Das man bereits viel früher die Werte von gemischten Teams und agilen Vorgehen erkannt hätte.

Was raten Sie Ihrer Tochter?

Welche Ratschläge würden Sie ihrer 15-jährigen Tochter mit auf den Weg geben, wenn sie gern in die IT gehen möchte?
Mache das, worauf du Lust hast, auch wenn du heute noch nicht weisst, ob dich IT langfristig motiviert. Lerne das, was du dir für die nächsten 5 Jahre vorstellen kannst. Das (Berufs)-Leben ist eine Reise, welche nicht geradlinig verläuft. Das Wissen, welches du dir in der IT aneignest, wird für deine weitere Zukunft enorm wertvoll sein.

Was ist für Sie in beruflicher Hinsicht wichtig im Leben?
A) Nicht in einer Situation stecken bleiben, die einem unglücklich macht / nicht erfüllt
B) Seine Laufbahn aktiv gestalten, sich nicht treiben lassen, ausprobieren und daraus lernen.

Worauf müsste eine junge Frau, die im Jahr 2061 pensioniert wird, bei der Gestaltung ihre Laufbahn achten?
Sei flexibel und packe Chancen, habe Mut und verfolge unterschiedliche Interessen. Evaluiere regelmässig, wo du stehst und was das für deine Zukunft bedeutet auch im Hinblick auf neue Fähigkeiten, die der Markt fordert.

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Corina Winkler

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