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IT Feuer – Somala Imhof

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Somala Imhof
 

Somala Imhof

Professional Identity Access Management (IAM) Engineer

Alter: 41
2 Kinder

„Welchen Beruf ihr euch aussucht, lasst euch nicht entmutigen.“

Werdegang: Wirtschaftsinformatik Universität Zürich, 12 Jahre Berufserfahrung inkl. 5 Jahre Spezialisierung im Bereich Identity Access Management

 

Wie sind Sie in die IT-Branche gekommen?

Welches war Ihre erste Begegnung mit IT? Wann wie und warum haben Sie dann Feuer gefangen?
Kurz vor Matura-Abschluss habe ich mich über verschiedene Berufsbilder informiert. Die IT ist für mich in Frage gekommen, weil es für mich sehr interessant war. Von Verwandten habe ich Input über die IT-Welt erhalten. Das hat mich zum Entscheid bewogen, Wirtschaftsinformatik zu studieren.

Wie alt waren Sie da?
21

Wie alt waren Sie, als es ernst wurde und Sie sich für eine Berufslehre bzw. eine Studienrichtung entscheiden mussten?
Ich war 21, als ich mich für eine Studienrichtung entscheiden musste.

Was für alternative Berufe oder Studienrichtungen haben Sie damals ebenfalls interessiert?
Ich hatte die Möglichkeit, Biologielaborantin zu werden. Zu dieser Zeit hat mich die Biologie, die Natur und ihre Entwicklung sehr fasziniert. Nach gründlicher Überlegung jedoch entschied ich mich, an die Kantonsschule zu gehen, da ich mir mit diesem Weg weitere Berufsmöglichkeiten eröffnen wollte.

Welche Infos hatten Sie damals über die Ausbildung und die Möglichkeiten danach?
Es gab Zeitschriften, in welchen unterschiedliche Berufe beschrieben wurden. Ich war an Informationsveranstaltungen, wo Berufserfahrene von ihrer Arbeit erzählten. Zudem erhielt ich Berufsinformationen von Bekannten.

Was sprach dagegen aus Ihrer damaligen Sicht?
Eigentlich nichts, ausser, dass die Ausbildung viel Geld kosten würde.

Wer, welche Personen, welche Umstände haben für Sie damals gegen eine Laufbahn, in der IT zu gesprochen?
Eigentlich niemand. Das einzige, was damals zu überlegen war, ob man die Zeit dafür investieren will. Während ehemalige Schulkollegen nach der Matura sofort Geld verdienten, habe ich studiert und Teilzeitjobs gemacht.

Was war letztendlich doch ausschlaggebend für Ihren Entscheid, in die IT zu gehen?
Die Herausforderung und die Zuversicht, dass man nachhaltig einen gut bezahlten Job hat.

Wer, welche Personen, haben Sie damals unterstützt?
Meine Eltern haben mich unterstützt, soweit es ging. Ich habe während des Studiums bei ihnen gelebt. Ohne dies wäre mein Studium nicht möglich gewesen.
Meine Zweifel kamen gegen Ende des Studiums. Ich bin Asiatin, da kommen noch kulturelle Aspekte hinzu wie die Erwartung zu Heirat und Familie. Für mich war dies erdrückend und eine zusätzliche Belastung neben dem Studium. Für mich kam eine Hochzeit nicht in Frage, solange ich im Studium war.

Wie verlief Ihr Weg nach der Ausbildung bzw. nach dem Studium?

Welches waren Ihre ersten Schritte nach dem Studium?
Ich habe direkt eine Stelle angefangen im Bankbereich.

Wo standen Sie in Ihrer Karriere fünf Jahre nach Ende der Ausbildung/Studium?
Um ehrlich zu sein, habe ich erst nach 5 Jahren meinen Traumberuf gefunden. Dies ist der Beruf, den ich jetzt ausübe. Während der ersten fünf Jahre nach Uni-Abschluss habe ich im Bereich Software Engineering gearbeitet. Da habe ich noch nicht so recht gewusst, ob dies zu mir passt. Erst mit dem Einstieg in den IAM-Bereich, da habe ich das erste Mal meine Berufsleidenschaft entdeckt. Mit dem Job im IAM-Bereich hat sich privat bei mir auch sehr viel Positives getan. Ich bin zufriedener und die Work-Life-Balance hat gestimmt.

Hatten Sie
a) Denselben Lohn wie Ihre männlichen Kollegen?
Nicht immer. Der Lohn ist je nach Arbeitgeber nicht immer nach klaren Angaben definiert.

b) Dieselben Karrierechancen?
Es kommt darauf an, wie diese aufgebaut sind und wer die Beurteilung schlussendlich macht. Leider ist dies nicht immer transparent und nachvollziehbar.

Wie schätzen Sie die Entscheidung für die IT rückblickend ein?

Welche Ihrer Erwartungen wurden erfüllt?
Meine Erwartungen sind in folgenden Bereichen erfüllt:
– Vielseitigkeit im IT-Umfeld, das ergibt viele Berufsmöglichkeiten
– Know-How im Spezialgebiet
– Nachhaltiger Beruf, positiv für die Zukunft

Was freut Sie am meisten an ihrer aktuellen beruflichen Situation?
– Dass es mir nie langweilig wird, ich mir über die Zukunft keine Sorgen machen muss und ich mich ständig weiterbilden darf.
– Dass ich zu den wenigen Frauen im IT-Umfeld gehöre.

Welche Ihrer Erwartungen wurden nicht erfüllt?

Würden Sie denselben Entscheid nochmals treffen?
Ja

Was bereuen oder kritisieren Sie?
Bereuen tue ich nichts. Aber ich finde es bis heute schade, dass gut ausgebildete Frauen immer noch wenig vertreten sind. Manchmal traut man ihnen wenig zu oder man beachtet mehr ihre Familiensituation anstatt die Berufserfahrung.
Frauen müssen heute immer noch mehr beweisen als ihre männlichen Kollegen, wenn sie ernst genommen werden wollen. Das kommt nicht immer gut an.

Wie wäre/würde Ihre Laufbahn anders verlaufen, wenn Sie ein Mann wären?
Das kann ich schlecht sagen. Dies werde ich nie erfahren.

Was würden Sie anders machen, und wie genau, wenn Sie könnten?
Ab dem Zeitpunkt, wo ich meine Berufsleidenschaft gefunden habe, habe ich auch mehr Selbstvertrauen bekommen.
Ich würde den Ratschlag erteilen: Sei wie du bist, habe keine Angst zu fragen, auch Dinge zu hinterfragen und konstruktiv deine Meinung abzugeben.

Hätten Sie einen Zauberstab, was würden Sie sich wünschen?
In meinem Fall gibt es keine Wünsche mehr, ausser weiterhin Zufriedenheit und Gesundheit im Beruf und in der Familie.

Was raten Sie Ihrer Tochter?

Welche Ratschläge würden Sie ihrer 15-jährigen Tochter mit auf den Weg geben, wenn sie gern in die IT gehen möchte?
Ich würde ihr den Ratschlag mitgeben, ihren Wunsch weiterzuverfolgen, wenn es sie wirklich interessiert. Gib nicht sofort auf, sondern arbeite hartnäckig daran, auch wenn es nicht immer einfach sein wird, sei es wegen des Inhalts oder wegen Einflüsse anderer Personen, die dir gegenüber nicht immer wohlwollend sind.

Was ist für Sie in beruflicher Hinsicht wichtig im Leben?
Mein Mann

Worauf müsste eine junge Frau, die im Jahr 2061 pensioniert wird, bei der Gestaltung ihre Laufbahn achten?
Eine gute, aber schwierige Frage. Ich frage mich eben auch, welche Berufe neu existieren werden, wenn meine Tochter (jetzt 6 Jahre alt) dann soweit ist.
Im Grunde das gleiche wie ich damals. Sich erkundigen, Informationen einholen und die Trends in der Berufswelt beobachten.
Bezogen auf IT kommen immer mehr Fragen auf bezüglich Cloud, IT-Security, Digitalisierung. Wenn eine junge Frau sich für die IT-Welt interessiert, dann wäre diese Richtung eine Möglichkeit.

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Somala Imhof

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Die Schweizer Informatik Gesellschaft SI ist der Verband der Informatikfachleute in der Schweiz.

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