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Technologische (R)Evolutions-Sprünge

Vertrauen und Cyber Security – ein Widerspruch?

Die Industrie 4.0 und die entsprechende Digitalisierung mit sprunghaften Technologie-(R)Evolutionen wie Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz (KI) und Blockchain fordern gesamtheitliche und integrierte Prozesse und Schnittstellen. Dies mit auch Fokus auf eine maximierte Angriffs- und Betriebssicherheit. Wie es in Zukunft um Cyber Security und Informations-Ethik steht, beleuchtet der Bericht. Je grösser das «Schloss» zum Schutz der systemkritischen Daten und Prozesse wird, desto grösser und mächtiger werden auch die Hämmer – sinnbildlich für Cyberattacken, Hacker und Cyber Crime. Sie werden so mächtig wie ein überdimensionaler Vorschlaghammer, zum Beispiel durch raffinierte, gezielte Social-Engineering-Attacken gegenüber den Anwendern oder durch «missbräuchlich» Wenn die kryptografischen Schlösser grösser werden, bauen Hacker grössere Hämmer. angewandte Technologien wie Machine Learning (ML), Super High Performance Computing oder Künstliche Intelligenz. Die Gefahren sowie mögliche gesellschaftliche Auswirkungen und medial gehypte Ängste solcher «dual use»-Missbräuche prägen in Zukunft das Vertrauen in die technologischen (R)Evolutionen wie IoT, Building Information Modeling (BIM), Smart Cities, KI und Blockchain.

Von Bequemlichkeit zur Abhängigkeit

Im Zuge der Digitalisierung gibt es Chancen und Risiken, die gesamtheitlich abzuwägen sind – einerseits in der Anwendung der neuen Technologien und andererseits in den Auswirkungen, in der sich zunehmend digitalisierenden Gesellschaft. Die Sensibilisierung und Vertrauensförderung der verstärkt angegriffenen und manipulierbaren «Schwachstelle» Mensch – beziehungsweise dessen Identität und personenbezogenen Daten – ist ein wichtiger Faktor beim Erreichen eines möglichst hohen Gesamt- Sicherheitsniveaus.

Um ein Grundvertrauen in die digitalen Technologien aufzubauen, benötigt es ein ausgewogenes Mass zwischen vertrauensvoller Systemgläubigkeit und optional verfügbaren, alternativen Sichtweisen mit gesundem Menschenverstand. In diesem Zusammenhang sollten auch Aspekte der länger nicht mehr medial präsenten Informations-Ethik ein Revival erfahren. Hierzu gehört das Manifest mit dem Titel «Die industrielle Gesellschaft und ihre Zukunft» (Industrial Society and Its Future). Theodore «Ted» John Kaczynski verschickte dieses 35’000 Wörter lange Manifest im Juni 1995 an The New York Times und die Washington Post. Er prangerte darin das System und die in seiner Sicht schier blinde Systemgläubigkeit und Manipulation der Gesellschaft durch den damaligen technologischen Fortschritt und der beginnendenDigitalisierung an.

Ist dies aus heutiger Sicht noch relevant? Heutzutage sind die Datenmengen und technologischen Sprünge derart gross und unkontrollierbar, dass die digitalisierende und auch unfreiwillig digitalisierende Gesellschaft diese Sprünge scheinbar nur noch mithilfe von Systemen, Maschinen, Algorithmen bis hin zu Machine Learning und KI mitverfolgen, beherrschen oder mitgestalten kann. Unser Leben scheint mitunter beeinflusst durch Bildschirme, gefiltert und manipuliert durch das Internet und dominiert durch Technologie zu sein. Werden wir zu Herrschern oder Sklaven des technologischen Fortschrittes? Werden wir alle zu «Tech Nerds», welche mit Gadgets, Wearables, Fitness-Trackern, Smartphones, IoT, virtueller Realität – und zunehmend in den Körper implantierten «Biohacks» wie RFID-Chips, eSkins oder Sensoren – von der ursprünglichen Bequemlichkeit in eine völlige Abhängigkeit geraten? Denkbar wäre eine Zweiklassengesellschaft. Die eine Klasse wird in sogenannten Smart- Cities leben. Ihre personenbezogenen Daten sind komplett offengelegt als «gläserner Mensch». Sensoren liefern über IoT, digitale Geräte und Apps rund um die Uhr Informationen über das Verhalten der Nutzer – Daten, die sich für Analysen und Werbung nutzen lassen (Das Kapital bin ich und meine Daten?!). Die andere Klasse wird in Regionen leben, in denen teil-digitalisierte Voraussetzungen herrschen, vieles geschieht manuell und ohne digitale Unterstützung, Daten werden (vermeintlich) nicht preisgegeben. Durch diese reduzierte Datensicht wird diese Gesellschaft auch anders beziehungsweise nachteilig klassifiziert für Steuern, Versicherungen oder Risikobeurteilungen.

Kritisch und Manipulierbar

Der Mensch als digitalisiertes Individuum und kritisches Einfallstor für Cyberattacken und Brainhacking muss entsprechend umfassend informiert, aufgeklärt, sensibilisiert, unterstützt und geschützt werden. Erst dann kann er eine persönliche Mitverantwortung und Mitgestaltung gegenüber der zunehmenden Digitalisierung mittragen und Vertrauen aufbauen. Es gibt genügend

Privacy Security Herbst

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